SENSORISCHE INTEGRATIONSTHERAPIE

Zur Behandlung von Kindern mit Entwicklungs-, Lern- und Verhaltensschwierigkeiten entwickelte die amerikanische Ergotherapeutin Dr. Jean Ayres eine spezielle Methode –

Die Sensorische Integrationstherapie

Sensorische Integration ist ein neurophysiologischer Prozess und man versteht darunter, dass all das, was wir mit unseren Sinnesorganen aus der Umwelt aufnehmen, im Gehirn zusammengeführt, geordnet und strukturiert wird. Nur wenn dieser hoch komplexe Prozess einwandfrei funktioniert, kann unser Gehirn die Informationen sinnvoll nutzen und so zielgerichtetes Handeln ermöglichen.

In diesem Prozess spielen vor allem die Nahsinne eine wesentliche Rolle:

  • Tast-und Berührungssinn (wo werde ich berührt und wie fühlt sich das an?)
  • Gleichgewichtssinn (falle ich um? Was muss ich tun, um nicht die Balance zu verlieren?)
  • Kraft-und Bewegungssinn ( wieviel Kraft muss ich einsetzen, wie ist meine Bewegung und Stellung im Raum?)

Bei manchen Kindern finden sich Hinweise darauf, dass dieser Verarbeitungsprozess mangelhaft ist.
Die Kinder wirken ungeschickt, tollpatschig, stolpern oft, bewegen sich extrem wild, sodass es meist gefährlich wirkt oder sie vermeiden Bewegung und werden zu Beobachtern. Oft haben sie Schwierigkeiten im Umgang mit kleinen Dingen (Verschlüsse, Steckspiele), Essen ohne zu patzen ist mühsam und Spielzeug geht oft kaputt. Der Umgang mit Stiften und Schere fällt ihnen schwerer als anderen Kindern, obwohl sie genauso intelligent sind.
Sie wirken häufig unkonzentriert, ablenkbar oder verträumt.
In der Gruppe fallen diese Kinder entweder als Gruppenkasperl auf oder sie ziehen sich zurück und nehmen nicht, oder nur widerwillig an den Aktivitäten der Anderen teil.

In der Therapie beobachten und analysieren wir genau, wie das Kind Sinneseindrücke verarbeitet und ob es in der Lage ist, daraus entsprechende, zweckvolle Handlungen zu entwickeln.
Merkmale der Therapie sind einerseits das spezielle Angebot an Therapiematerialien, die vielfältige Sinneserfahrungen ermöglichen und andererseits der spielerische Rahmen indem die Therapie stattfindet. Das Kind steht immer im Mittelpunkt und steuert die therapeutische Aktivität mit.
Nach der Abklärungsphase ist es uns wichtig, den Eltern ausführlich die Schwierigkeiten, die ihr Kind bei der Wahrnehmungsverarbeitung hat, zu erklären und Hilfen und Tipps für den Alltag zu geben.
Ziel der Therapie ist es, dass das Kind immer komplexere Anpassungsleistungen zeigt und sich zunehmend erfolgreicher mit seiner Umgebung auseinander setzt.

Weiteres zum Thema Ergotherapie finden Sie unter:

www.ergotherapie.at
www.sensorische-integration.org